1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer

Misch-Kompositionen oder neue Zubereitungsvorschriften mit gleichen oder ähnlichklingenden Namen allgemein be kannter Getränke zu bezeichnen, ist unzulässig, weil der artige Maßnahmen nicht nur zu Irrtümern führen, sondern auch geeignet sind, den Beruf des Bartenders in Mißkredit zu bringen. Berufsehrlichkeit und Achtung vor dem gei stigen Eigentum Anderer sind zwei eherne Grundsätze, die von jedem im Beruf Tätigen gefordert werden müssen. Selbstverständlich kann der Bartender nicht immer und allgemein für solche Mißstände verantwortlich gemacht werden, denn sehr häufig wird die Ursache für die nicht rezeptmäßige Zubereitung gerade von Standard-Drinks darin liegen, daß der Bartender von seinem Arbeitgeber nicht mit dem entsprechenden Material beliefert wird. Das Fehlen des richtigen Materials wird viel damit be gründet, daß ein noch vorhandener „alter Bestand", der vielleicht infolge eines unzweckmäßigen Einkaufs im Keller lagert, erst aufgebraucht werden muß. Dem Bartender er wächst dann aus einer derartigen Situation die schwere und undankbare Aufgabe, solche Vorräte an Spirituosen von oft recht verschiedenem Charakter und Werte zu verar beiten, was naturgemäß auf Kosten der Qualität der daraus hergestellten Getränke geht.. Aus ungeeigneten Stof fen bestimmte Getränke einwandfrei zu bereiten, dürfte selbst dem routiniertesten Bartender nicht gelingen, des halb hat der Bartender die Verpflichtung, seinem Arbeit geber beim Einkauf von Spirituosen und Barmaterialien beratend zur Seite zu stehen, falls ihm nicht der Einkauf überhaupt übertragen wird. In diesem Zusammenhang muß immer wieder erwähnt wer den, daß viele der sogenannten „Mixbücher", die häufig nur laienhaft bearbeitet sind, die Ursache einer falschen Zu bereitung der Drinks sind, die den Bartenderberuf oftmals in einem völlig verzerrten Bild erscheinen lassen. Jedem

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