1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer

eines gewissen Pierre Moreau, dem die Franzosen den .Spitznamen „Maiilwiirf" zugelegt iiatten, weil er nach der damaligen Auffassung der „erste Bootlegger" (Aikohol- sclimuggler) des Jahres 1700 war. Als Agent des damaligen Gouverneurs von New-France, Graf Frontenac, trieb er einen lebhaften Handel in „Feuerwasser" mit den Indianern der dortigen Gegend, der, da dieser Handel verboten war, nur durch Schmuggel erfolgen konnte. (Die Bezeichnung „Bootlegger" stammt von „Bootlegg"= Stiefelschaft. Man bezeichnete die Alkoholschmuggler mit Bootlegger, weil sie die hohen Schäfte ihrer Stiefel zum Verstecken der Schmug gelware verwendeten.) Whisky war ein wichtiges Zahlungsmitter im Handel mit den Indianern; aber er wurde auch die Ursache eines entsetzlichen Blutbades, als ein Weißer namens Heald, der für den Gründer der ersten Familiendynastie Chicagos, John Kinzie, das Waffen-, Schießpulver- und Whiskylager verwaltete, eines Tages die Whiskyvorräte in den Fluß lau fen ließ, was von den Rothäuten, für die diese Vorräte be stimmt waren, beobachtet wurde. Die Chicagou-Indianer glaubten sich um ihr „Feuerwasser" betrogen und rächten sich dadurch, daß sie tags darauf die kleine Besatzung samt Frauen und Kindern niedermetzelten. Und dies alles wegen emiger Flaschen Whisky! Wie hoch der Alkohol bei den Indianern im Werte stand, geht aus einer anderen Stelle des Buches von Lewis und Justin hervor, an der sie schildern, daß als Entgelt für die Räumung von 5 Millionen Acres Landes und Überlassung des Terrains an die Weißen, den Rothäuten Whisky, Geld und andere Waren über geben wurden. Einige Kuriositäten. Als im Jahre 1837 die Grundstücks-Spekulation in Chicago zusammenbrach, verschwand mit einem Male alles Geld. Man half sich damit, sogenannte „I. O. Y.'s" auszugeben.

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