1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer

5. Nun werden die für das betreffende Getränk benötigten Bestandteile im Mischgefäß zusammengemischt, und zwar die geringsten Mengen zuerst und hernach die größeren Mengen. Dies geschieht aus dem Grunde, weil die kleinen Bestandteile meist „Würzen" sind und in ihren Zuteilungen noch abgeändert werden können, solange sie noch nicht mit den größeren Bestandteilen endgültig vermischt sind. 6. Die Mischung wird .je nach Art des Getränkes ge schüttelt oder gerührt. Dabei ist darauf zu ach ten, daß dies nur solange geschieht, wie es für die herzu stellende Getränkeart erforderlich ist. Ein Zuviel schadet ebenso, wie ein Zuwenig, und es kommt dabei, genau wie bei der Dosierung der Getränkezutaten, auf n das ent sprechende Fingerspitzengefühl des Bartenders an sowie darauf, ob das Getränk kurz oder lang, stark oder schwach sein soll, ob die verwendeten Spirituosen hochprozentige sind, ob Eier, Sahne oder andere dickende Bestandteile verwendet werden, oder ob das Getränk besonders kalt oder nur gekühlt verlangt wurde. Alle diese Eventualitäten sind bei Behandlung der Getränke mit Eis zu berücksichtigen. 7. Beim Schütteln ist darauf zu achten, daß der Schüttel becher gut verschlossen ist. Große Schüttelbecher sind stets mit beiden Händen anzufassen, und zwar so, daß die beiden Becherhälften beim Schütteln nicht voneinander ge trennt werden können. Getränke, bei denen Ei verwendet wird, erfordern besondere Beachtung des guten Ver schlusses, weil Eier sich in ihrem Rauminhalt beim Schütteln ausdehnen und der dadurch verursachte Druck den Becher auseinandertreiben kann. Man hüte sich davor, kohlen säurehaltiges Wasser oder Sekt im Schüttelbecher mitzii- schütteln, dies führt unweigerlich dazu, daß der Becher auseinandergetrieben wird und der Inhalt überläuft. 8. Das Rühren im Mischglas geschieht durch kreisende oder stoßende Bewegung des Mischlöffels. Die stoßenden ßewegungen sind kurz und energisch auszuführen, jedoch

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