1949 Cocktail by William
wendet man ausgesuchle Weine, die in riesigen Zisternen gelagert werden. Die hierauf folgende Erhitzung des Weines nimmt man in kesselarligen Behällern vor. Wi e jeder wei~, verdampft W asser bei einer Tempe ratur von 1000, Alkoho l aber schon bei 78° C. Es lassen sich also durch en tsprechende Erh ilzung Alkohol dämpfe gew innen, die sich bei der Abkühlung zu einer wässe rigen Flüssigkeil, dem n Weindes!illal „ verd ich len . Doch genügt eine ei nzige Destillation nicht. Denn dieses so enlslandene Deslillat enthäl l noch verschieden e unreine Stoffe, Ätherarlen und Fuselöle, die e in en un angeneh– men G eschmack d urchdringen lassen. Di ese Beimischung und der meist penetran te G eruch werden d urch eine erneute Deslillalion au sgescha ltet. Das zuletzt entslandene Deslill at ist von reinem G eschmack und heifJI in Fran kreich „ Eau de vi en . Noch einmal wiederhol! sich d er Deslillalions– prozef3 und schraub! die Anlei le des Alkohols auf 80 bis 81°/o herauf. In diesem Zustand ka nn das erneul durch die Brennmaschine gejagle „ Eau de v ie" bereils als Likörzusatz bei der Champagnerbereilung verwa nd! werden. Es lrägl j elz t den hoheilsvo llen und bezeichnenden Namen „ Espri t " . Dieser „ Esprit" ist völlig farblos und w ird in Fässern aus Eichenholz ei ngelagert. Nun mu~ das Holz die En twicklung des edlen Nasses fördern : es entzieht ihm gewisse Exstraklivstoffe, die dem Destillal die bekannte goldgelbe Farbe schenken . Auch verleiht der dem Holz enlzogene Farbsloff dem Weinbrand den ihm eigenen Glanz. Durch d ie feinen Poren des Holzes tritt der in der Luft entha ltene Sauerstoff mit der alkohol ischen Flüssigkeit in Verbindung. Die so entstehenden Aldehyde bewirken eine Verflüch– l igung des Meta ll geschmackes, den das Brenngerät im We inbrand hinter– lassen hal. Zugle ich mil dieser unangenehmen Schärfe gehl auch der Alko– hol in einem gewissen Pro zen tsatz zu rC1 ck . Was dann übrig bleibt, ist das von Fe in schmedcern so beliebte ,, We inbrandaroma " . So w ird er gebo ren, der Cognac. Doch zunächst mu~ er noch sei ne Kinder– jahre durchmachen. Trinkreif ist er e igent lich schon, glasreif aber noch nicht. Den n w ir schätzen gerade den Tropfen am meisten, der ein ehrwürd iges Alter aufweisen kann.
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