1899 Hegenbarth's Getränke Buch
Kalte Getränke.
I. Von der Bowle und ihrer Zubereitung im Allgemeinen. Die Bowle ist besonders in Deutschland ein ge schätzter Kühltrank von erfrischender und erheiternder Wirkung, der in England die sogenannte ,,Cup" gegen über steht. In Oesterreich werden derartige Getränke merkwürdigerweise weniger zubereitet, trotzdem auch dort manche Weine vorzüglich sich dazu eignen würden. Da alle Bowlen recht kühl sein müssen, so setze man bei Zeiten den Wein, die Mineralwässer und den eventuell zu verwendenden Schaumwein in Eis und sorge auch dafür, dass stets einige recht kalte Reserve- flaschen vorhanden bleiben. Gerade letzteres wird zumeist übersehen und macht sich sehliesslich rechti unangenehm fühlbar. Denn bei einer Bowle kommt man in der Regel erst hinter den Geschmack, wenn sie zu Ende geht. Viele geben direkt in die Bowle ein mehr oder weniger grosses Stück Roheis. Wenn dasselbe gutes klares Gebirgseis ist, so lässt sieh zumeist nichts da gegen einwenden, besonders, wenn man gerade einen härteren Wein zur Verwendung nehmen musste. Die wahrhaften Bowlentrinker sind allerdings in der Mehrheit dagegen. Diese nehmen aber auch nur den allerdings sich am vorzüglichsten dazu eignenden zarten Moselwein zur Herstellung. Jedenfalls schadet zu viel Eis hineingegeben immer. Die Bowle in Eis zu graben, dazu 'fehlt zumeist * Sehr zu empfehlen ist deshalb auch das Glessen des Weins über ein Stück Eis, d. h. man legt ein Man nehme leichte aber gute Weine, zu saure taugen ganz und gar nicht dazu. das Eis und die Zeit. * .
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