1899 Hegenbarth's Getränke Buch

— 4 —

gegeben. Allerdings ist das weisse Fleisch der zer drückten Beeren nicht für Jedermanns Auge, weshalb man die Erdbeeren dann besser durch ein Sieb streicht.

Eine dementsprechende andere Zubereitungs

weise ist:

Man giesse auf die Erdbeeren heissen Zuckersaft, lasse geraume Zeit ziehen, streiche dann die Masse durch ein Haarsieb und vermenge den Mus mit dem kalten Weine. In allen diesen Fällen hebt man aber einen grös- seren Theil der Beeren — d. h. die schönsten Früchte — auf, um sie in ihrem natürlichen Zustande der Bowle beizumischen. Manche lieben auch der Erdbeerbowle etwas Rothwein zuzufügen. Dies ist Geschmackssache. Ken ner ziehen sie ohne denselben vor. Ein Schaumwein zusatz hingegen erhöht den Geschmack natürlich noch wesentlich. 4. Pfirsich-Bowle. 6 schöne reife Pfirsiche werden geschält, in Hälf ten geschnitten und — ohne die Kerne — in gestosse- nen Zucker dick eingeschüttelt. In diesem Zustande lasse man sie —Gj Stunde gut verdeckt ziehen. So dann giebt man, gut verrührend leichten recht kalten Weisswein und falls nothwendig noch etwas Zucker und kurz vor dem Auftragen Selters oder, was noch vorzüglicher, Schaumwein (beides recht kalt) zu. ü: Üt Man kann auch einen Theil oder alle geschälten Pfirsiche mit der Gabel zerdrücken, dann zuckern und ziehen lassen. * * Beim Schälen und Schneiden — was 'am besten von zarter Hand besorgt wird — ist darauf zu achten, dass nicht zuviel Saft verloren geht. Auch entferne man ja alle Flecke, da ein einziger solcher die ganze Bowle verderben kann. Ein Zusatz von Madeira beim Ausziehen ist vielfach üblich, bei einer gut zubereiteten Bowle aber lieber wegzulassen. 5. Ananas-Bowle. Die Ananas, aus den heissen Ländern stammend, ist eine der köst lichsten Früchte. Es dürfte intcressiren, darauf hinzuweisen, dass diese Fmcht auch in deutsclren Gärtnereien (in Treibliäusern natürlich) schon seit geraumer Zeit mit gutem Erfolge in ziemlichen Mengen kultivirt

Made with