1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer

zumal die Nachfrage nach bestimmten Marken und Sorten beinahe in jedem Geschäft anders geartet ist. Bei der Be standaufnahme werden angebrochene Flaschen nach Zehntel-Teilen abgeschätzt, bei einer Generalabrechnung hingegen genau nachgemessen. Dazu bedient man sich einer „Mensur", d. h. eines Glaszylinders von 1 Liter Inhalt, der entsprechend der verwendeten Gläser-Ausmaße mit Teilstrichen versehen ist, wobei der Zwischenraum von Teilstrich zu Teilstrich dem Inhalt eines Likörglases entspricht. Für Gläser mit größerem Inhalt (Südweingläser) ist entweder eine Mensur mit entsprechen der Einteilung anzuschaffen oder man muß sich so helfen, daß zwei oder entsprechend mehr Teilstriche der Likör gläsermensur, für den Inhalt eines Südweinglases berechnet werden. Meßflaschen können auch leicht selbst herge steilt werden, indem man eine hellglasige Literflasche der Länge nach mit einem ca. 1 cm breiten Papierstreifen beklebt, die Flasche dann glasweise mit Wasser füllt und nach jedem eingefüllten Glase in der Höhe des Wasser spiegels einen Strich zieht. Ratsam ist es, die so auf dem Streifen eingezeichneten Meßstriche in das Glas der Flasche einätzen oder einschleifen zu lassen, da der Papierstreifen leicht unansehnlich wird und sich mit der Zeit auch von der Flasche löst. Mit dieser auf so einfache Weise her gestellten Meßflasche läßt sich durch Einfüllen des zu messenden Inhalts anderer Flaschen genau feststellen, welche Menge verbraucht wurde, weil der Inhalt der vollen Flasche bekannt war. Das System „Bar auf Rechnung" hat den Vorteil, daß die Waren schon am Tage nach der Ausgabe abgerechnet und bezahlt und damit jede komplizierte Verrechnung vermie den, jedes Mißtrauen beseitigt und ein korrektes Geschäfts- gebahren verbürgt werden. Zum bessern Verständnis dieses Kapitels sollen die nachfolgenden Muster der bei diesem System zu verwendeten Formulare dienen.

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