1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer

süchtig veranlagter Mensch oder einer, der etwas ihm absichtlich oder ungewollt Anvertrautes nicht für sich behalten kann, eignet sich nicht für d6n Bartenderberuf: Eine gute Kinderstube und die Einhaltung der Gesetze von Sitte und Anstand im Verkehr mit den Gästen,sind Forderungen, die zum Beruf unerläßlich sind. Ein offenes Auge und ein feines Ohr, schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit, Wünsche der Gäste sofort ins Fachliche zu übertragen, gehören gleichfalls zu den Berufsnotwendig keiten. Des weiteren muß der Bartender die Wirkung starker Ge tränke bei seinen Gästen beobachten und auf diplomatische Weise regulierend einem Übermaße begegnen können. Ein gutes Personengedächtnis, die Gabe,einen Geschäftsvorgang schnell und korrekt zu beurteilen und darnach zu handeln, und nicht zuletzt eine natürliche Veranlagung zum Spra chenlernen sind Voraussetzungen für die gründliche Be herrschung des Berufes. Der Bartenderberuf ist international, und dies bezieht sich nicht allein auf die Getränke, sondern auch auf das die Bar besuchende Publikum. So wie der Bartender die Sitten und Gebräuche anderer Nationen kennen und sich darauf einzustellen in der Lage sein muß, so wichtig ist es, daß er sich in der Sprache dieser Nationen auszu drücken versteht. Die Bargäste, also jene Besucher, die die Bar schätzen und jeder anderen Art Gaststätte vor ziehen, rekrutieren sich aus Kreisen international einge stellter Menschen, die infolge ihrer Reisen in fremden Ländern eine ganz andere Lebensart und Lebensanschau ung besitzen, als sie den sogenannten „Spießern" zu eigen ist. Der internationale Gast liebt es, sofern er selbst sprach kundig ist, sich gelegentlich in einer anderen Sprache, als in seinem heimatlichen Idiom, zu unterhalten, und er tut das mit Vorliebe in der Bar. Daraus geht hervor, wie wichtig es für den Bartender ist, neben seiner Muttersprache zu-

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