1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer

mindest nocli die englisclic Sprache zu beherrschett. Deren Kenntnis ist für den Barbetrieb von so außer ordentlicher Bedeutung, weil das Barwesen in Europa ja erst von den Englisch sprechenden Ländern übernommen worden ist. Es ist also kein Zufall, daß wir in der Bar für die Bezeichnung von Geräten und Getränken fast aus schließlich Ausdrücke in englischer Sprache finden. Muß sich der Bartender schon darauf einstellen und mit der eng lischen Spralche vertraut machen, so wird der Vorteil solcher Sprachkenntnisse noch offensichtlicher, wenn man bedenkt, daß sich dem Beherrscher ganz andere Fortkommensmög lichkeiten bieten, als einem Bartender, der nur seine Muttersprache in seine Position mitbringen kann. Ein erst klassiges Haus wird stets dem Bewerber um den Posten eines Bartenders den Vorzug geben, der mit den reichsten Sprachkenntnissen aufwarten kann. Aus all dem Vorhergesagten ergibt sich für den jungen Bartender die Notwendigkeit, so frühzeitig wie nur möglich mit dem Studium von Fremdsprachen zu beginnen, und sie weiter zu betreiben bis zur Vollendung. Zweifellos besser ist es, wenn den Studien in der Heimat solche im Auslande folgen und das bereits angeeignete Sprachgut im fremden Lande vervollkommnet werden kann, gewissermaßen den eigentlichen Schliff erhält. Eine weitere wichtige Bedingung zur erfolgreichen Aus übung des Bartenderberufs ist persönliche Nüchternheit. Die Versuchung, starke alkoholische Getränke zu sich zu nehmen, ist im Bartenderberuf natürlich weit größer, als in anderen gastwirtschaftlichen Berufsgruppen. Damit ist keineswegs gesagt, daß ein Bartender ein „Wasser apostel" sein soll, denn das widerspräche seiner Tätigkeit Es ist sogar unumgänglich notwendig, daß der Bar tender die von ihm zubereiteten Getränke nach Geschmack und Wirkung kennt, um sie überhaupt beurteilen zu können. Dazu gehört, daß der Drink vom Bartender verkostet wird.

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