1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer
Nach einer anderen Überlieferung wird die Bezeichnung auf ein Indianermädchen namens „XochitI" zurückgeführt, woraus im Laufe der Jahre infolge veränderter Sprech weise das Wort Cocktail entstanden sein soll. Wie immer aber auch die Bezeichnung entstanden sein mag, jedenfalls bleibt die Tatsache bestehen, daß der Cock tail die am meisten gewünschte Getränkeform unter allen Mixed Drinks geworden ist, und das ist für uns von be sonderer Wichtigkeit. In Amerika fand der Cocktail eine so große Verbreitung und Beliebtheit, daß man ihn für die Zeit vor der Prohibitipn bedenkenlos als das National getränk dieses Landes bezeichnen darf. Die Cocktails haben seit dem Inkrafttreten der Prohibition in USA. ihren Siegeszug über die ganze Welt gemacht und überall dort, wo sie sich Eingang verschafften, sind sie von den kultivierten Gesellschaftskreisen als angenehme und abwechslungsreich herzustellende Getränke anerkannt worden. Heute wird der Cocktail nicht willkürlich, sondern nach bestimmten Regeln hergestellt. Er gehört seiner Zu sammensetzung nach zur Gruppe der kurzen Ge tränke. ist würzig und besitzt appetitanregende Eigen schaften, weshalb man ihn auch als „Appetizer" bezeichnet. Aber nur wenige aus der überaus großen Zahl der Cock tails sind ausgesprochene Appetizer, und zwar sind es vor allem die nach den ältesten aller bekannten Rezepte her gestellten „Martini"- und „Manhattan-Cocktails", die sich einen besonderen Vorrang gerade als Appetitanreger er worben haben. Die meisten Cocktails stellen sinngemäße Mischungen aus Südwein in Verbindung mit einer oder mehreren Spiri tuosen dar, denen in der Regel kleine Mengen aromati- sierender Bitters oder Liköre von besonderem spezifischem Geschmack beigefügt sind.
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