1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer

Cogiiac iiergestellt. Zu beachten ist dabei, daß das Crog- glas gut vorgewärmt wird, ehe man den in heißem Wasser aufgelösten Zucker und dann das entsprechende Quantum siedendes Wasser hineinfüllt. Erst dann wird der Rum, Arrak, Whisky oder Cognac gewissermaßen als Krönung des üetränks zugegeben. Die Beachtung dieser Vorschrift ist außerordentlich wichtig, denn es ist ein großer Unterschied, ob man die Zubereitung so oder in umgekehrter Reihen folge vornimmt; die Güte des Getränks kann dadurch sehr ungünstig beeinflußt werden. Z. B. verliert sich das feine Rum-Aroma sehr schnell, wenn heißes Wasser auf den schon im Glase befindlichen Rum aufgegossen wird, wäh rend umgekehrt die volle Duftwirkung nicht nur erhalten, sondern sogar gesteigert wird. Voraussetzung ist aller dings auch, daß die entsprechende Menge von Rum, Arrak usw. verwendet wird. Das Wort „Punsch" stammt von dem persischen „Pandsch" ab und ist gleichbedeutend mit „Fünf". Der Punsch hat seine Heimat in Indien, wo seit der .Mon- golenherrschaft, (etwa 1500) bis zur Begründung der eng lischen Macht das Persische die offizielle Hofsprache war. An die alte Form für „fünf" erinnert die Bezeichnung einer indischen Landschaft, „Pandschab", was soviel wie Fünfstromland bedeutet. „Punsch" soll also ausdrücken, daß das Getränk aus fünf Teilen, nämlich: Arrak, Zucker, Zitronensaft, Gewürz und Wasser, zusammengesetzt wird. In Europa wird der Punsch erstmals 1572 in einer Nürn berger Druckschrift erwähnt. Obwohl die Zubereitungs weise der Punsche außerordentlich abwechslungsreich sein kann — im 11. Teil dieses Lehrbuches werden einige Her stellungsrezepte angegeben —, so wird dazu heute viel fach im Handel befindlicher fertiger Punschextrakt verwen det. Zu beachten ist dabei, daß die Gläser genau wie beim Grog vorher angewärmt sind und das auf der Flaschen- etik.ette angegebene Quantum Extrakt nicht unter-

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