1882 Harry Johnson's new and improved bartender's manual (1882)

— 175 — nnd fiillt ihn dagegen mit einem guten Wein auf. Sollte aber in diesem Jahre kein guter Wein gewachsen sein, so muss man das eben angegebene Mittel unter- lassen, weil ein Wein von anderen Jahren hierzu nicht zweckmassig ware. Es ist audi nebenbei wohl zu merken, dass ein jeder Wein eine Speise und Nahrung Ton eben dem Grebirge bekommen muss, in welchem er gewachsen ist. Wenn man also viel Wein zu speisen und zu ernahren hat, so muss ein eigenes, weingrunes Fass vorbereitet werden, in welches man jenen Wein, den man von anderen Fassern herausgenommen hat, fallen kann, jedoch immer mit der Speise vom heu- rigen Weine. Zum Weinabziehen muss das Wetter schon, hell und klar sein. Ira Juli und August, bei grosser Hitze und im Winter, bei grosser Kalte, ist es nicht rathsam, den Wein abzuziehen, denn zu beiden Jahreszeiten abge- zogener Wein wird matt und kraftlos. Im Marz und im October ist es die beste Zeit dazu. Will man aber einen alten Wein ablassen, so muss man ihn sammt dem Geleger in ein anderes Fass thun, das Geleger aber nicht aufriihren, sondern, wenn der Wein abge- zogen, wird das Fass aufgeschlagen und das obere Schlechte und Schleimige des Gelegers mit einer Kruste abgenommen, bis man auf das Gute kommt, welches dicht und grieselich ist und gut schmeckt. Dieses gute Geleger schiittet man in's Fass, in welches der Wein gezogen worden ist und ruhrt es mit einem Stocke untereinander, hernach fiillt man das Fass voll, spundet es zu und lasst es 8 Tage lang stehen. Ueber- dies muss der Wein gut sein, jedoch ist er nicht gleich zu gebrauchen, da ein solcher Wein sich nicht sobald setzt, wie der ohne Geleger abgezogene. 210. Regel der geeignetsten Zeit 5 den Wein abzulassen.

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