1899 Hegenbarth's Getränke Buch
Warme Getränke,
Punsch-Getränke. Der Punsch ist — über England — aus Indien nach dem Con- Sein Name entstammt der indischen Zahl »Pantscha« = 5» wo mit auf "Wasser, Rum, Thee, Citrone und Zucker hingewiesen wird. Ursprünglich wurde Punsch nur von Matrosen und Schiffssol daten getrunken. Durch diese führte er sich Anfangs des vorigen Jahr hunderts in den Hafenstädten ein und gelangte schliesslich auch in das Binnenland. Der Punsch mit seiner verhältnissmässig doch einfacheren Zu sammensetzung und seiner gelinderen Würze verdrängte bei uns den seit Jahrhunderten gepflegten »Hypokras«, einen anfangs aus Wein, Ho nig und den mannigfachsten Kräutern, später aus Zucker und allerlei starken Gewürzen' ja oft aus allen diesen zubereiteten W^ürztrank. Der Name Hypokras ist uns noch erhalten geblieben, doch wer den derartige Getränke nur noch ganz selten getrunken. Wer sich dafür interessirt, findet ein älteres Recept im Anhange angelührt. 181. Regeln zur Punsch-Bereitung. Der beste A\'ürzznsatz des Punsches ist und bleibt der Sa't tinent gekommen. nicht Jedermann zuträglich. , Manche bereiten sich einen stets fertigen Extract, indem sie die Schalen mit kochendem Wasser ühergiessen, einige Zeit ziehen lasserr und dann den Ahguss mit An-ak versetzt, aufheben. Einen sehr feinen Geschmack bekommt man aucb. wenn man die fein abgeschälten .Schalen mit dem möglichst klein geschlagenen Zucker — ohne jede weitere Zuüiat — in einem trockenen Gefäss und mit einem hölzernen Löffel längere Zeit diirclieinander drückt, wodurch das feine Aroma der Schilcn sich dem Zucker mittheilt. * * Zunächst trachte man die eigentliche Essenz fertig zu machen^ erst dann gebe man den Wein darüb(r. Den Wein lasse man möglichst langsam liciss werden, doch darf er mit wenig Ausnahmen nie richtig koihen (sieden), er muss immer nur bis an's Kochen erhitzt werden. Gewöhnlicli sei/.t man erst, wenn Zucker, Wasser und rcsp. A\'ein verbunden, den Cilronensaft und die Spirituosen zu. Dann darf die der Citronen und Apfelsinen (Orangen.) Die Schalen obiger Früchte, leicht auf Zucker abgerieben, geben jedem Punsche einen kräftigeren Grundgeschmack. Doch ist derselbe
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