1913 Lexicon der Getränke by Hans Schonfeld and John Leybold
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Bischofs, Cardinais, Papst. Diese Getränke, die trotz ihrer einfachen Herstellungs weise von einem hervorragenden Wohlgeschmack sind, ent stammen dem 15. Jahrhundert und haben ihren Ursprung, was ja auch die Namen sagen, in den Klöstern. Einen voll endeten guten Geschmack erzielt man, wenn man zur Her stellung dieser Getränke die dünn geschälten Schalen frischer, grüner Pomeranzen verwendet; da dieselben aber nicht jeder Zeit erhältlich, so kann man sich auch mit dem im Handel befindlichen Pomeranzen-Bischofsextrakt oder mit der Schale einer fein geschnittenen Orange — nicht zu groß — helfen. Cocktails. Die Cocktails sind appetitanregende Getränke und werden daher meist vor der Mahlzeit getrunken. Zur Bereitung der Cocktails benutzt man ein großes Barglas — Limonadenglas —, in welchem man 3—4 Stücke Kristalleis und die nötigen Bitters, Liköre und Weine mit einem Barlöffel — langstieliger Limo nadenlöffel — tüchtig durcheinander mischt. Durch das Rühren wird die Mischung auf einen möglichst hohen Kältepunkt ge bracht. Es ist im allgemeinen falsch, die Cocktails im Schüttel becher herzustellen, weil durch das Schütteln eine zu große Menge Eis sich auflöst und den Geschmack beeinträcntigt Hierauf seiht man die Mischung in ein Cocktailglas — Süd weinglas —, preßt das Gel einer Citronenschale darauf oder hängt letztere zur eignen Bedeinung des Gastes an den Rand des Glases und gibt, je nach Wunsch, eine Kirsche oder Olive hinein. Cobblers. Die Cobblers, in die Kategorie der ,,Long drinks" ge- höijnd, werden besonders von Damen gern getrunken und Hnd irn Sornmer ein wirklich erfrischendes Getränke. Ihre Zubereitung ist weniger kompliziert, als die der anderen Qe- trank^ ' denselben ist besonders darauf zu achten, daß dieselben geschmackvoll garniert werden. Man beachte auch, daß man den Löffel bezw. die Gabel, mit welchen dieses Getränk serviert werden muß, ins Glas stellt, bevor man den Gobbler garniert, — Die Garnitur sei reichhaltig und der Saison angepaßt. Im Winter, wenn kein frisches Obst erhält lich, verw^de man möglichst glazierte Früchte, die man, um dem Cobbler ein noch geschmackvolleres Aussehen zu geben, nach dessen Fertigstellung leicht mit Staubzucker bestreut
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