1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer
Der eiserne Bestand wird dem Bartender zu Beginn seiner Tätigkeit übergeben und soll täglich ergänzt werden. Durch Führung einer Kartothek an den Warenausgabe- steilen wird gleichzeitig eine Kontrolle über den Verbrauch sowie eine statistische Erfassung des täglichen Geschäfts ganges ermöglicht. Die einzelnen Waren werden alphabetisch oder nach Gat tungen geordnet in eine Liste eingetragen, die Flaschen nach ihrem glasweisen Inhalt ausgemessen und deren Kleinverkaufspreis bestimmt. An Hand dieser Kleinverkaufs preise werden die Preise für die „Mixed Drinks festgesetzt. Die zum Mischen zu verwendenden Spirituosen und Zu taten (Würzen, Bitter etc.) sind nicht wie die zum glasweisen Ausschank bestimmten Getränke (Liköre usw.) zu kalkulieren und daher auch nicht mit einem Gewinn aufschlag dem Bartender in Rechnung zu stellen. Sind die Verkaufspreise einmal bestimmt und neben jeder Sorte in die Listen und Kartothekkarten eingetragen, so sollen diese auch ein für allemal Gültigkeit haben, es sei denn, daß aus irgendeinem Grunde die Preise geändert werden müssen. Bei Berechnung der Preise ist zu berücksichtigen, daß der Rauminhalt der Flaschen infolge technischer Män gel bei der Flaschenfabrikation — wenn auch nicht immer, so doch häufig — Unterschiede aufweist, die bei den hohen Preisen der Spirituosen stark ins Gewicht fallen. Es ist keine Seltenheit, daß der Inhalt zweier Flaschen der glei chen Marke eine Differenz von zwei bis drei Likörgläsern aufweist, und wenn z. B. der Verkaufspreis RM. 1.— per Glas beträgt, so kann man ermessen, wie groß im Laufe der Zeit der dem Bartender erwachsende Verlust sein würde, wenn diese Unterschiede bei der Anrechnung nicht berücksichtigt werden. Auch beim glasweisen Ausschank und bei sorgfältigster Behandlung der Waren entstehen Verluste, die mit der Zahl der ausgeschänkten Flaschen wachsen. Aus diesen Gründen ist es nicht allein gerecht.
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