1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer

Bodega-Clas dem Gaste vorgesetzt, eine Maßnahme, die natürlich den Kenner von Cocktails nicht befriedigen kann. Aber abgesehen von der falschen Glasform werden diese Cocktails oft in einer Zusammensetzung hergestellt, die mit einem Manhattan- oder Martini-Cocktail nicht das Ge ringste mehr gemein hat. In einem Kurort in der Nähe Dresdens fügte der „Mixer" den an sich richtigen Bestand teilen eines Manhattans noch einen Schuß Ciierry-Brandy hinzu und erwiderte, nacii dem Grund dafür befragt, ganz treuherzig, daß er im Augenblick keine Kirschen zur Hand habe und diese daher durch Cherry-Brandy ersetze. Die falsche Zubereitung des Manhattan-Cocktails ist in den meisten Fällen auf das Fehlen des amerikanischen „Ryc- Whisky" zurückzuführen. Es wurde beobachtet, daß man Rum oder Arrak als Ersatz dafür verwendet und man kann sich vorstellen, wie enttäuscht der Bargast schon nach dem Genuß des ersten Schlucks eines derartig gemischten „Man hattan" sein muß. Der „Martini-Cocktail" wird niclU selten durch Beimischung von Anisette seines eigentümlichen Charakters entkleidet. Ferner fand man in einer Groß stadt den „Ohio-Cocktail" nach einer von der Standard vorschrift völlig abweichenden Weise hergestellt. Die ge schmacklich zwar ganz gute Zusammensetzung sie hatte mit einem „Ohio"-Cocktail" nur den Namen gemein -- würde unter einer anderen Bezeichnung sich gewiß Beliebt heit erwerben, so aber wird der Gast irregeführt und es ist möglich, daß der ernste Fachmann dabei leicht in den. Verdacht kommt, den „Ohio-Cocktail" unsachgemäß zu bereitet zu haben, auch wenn er ihn nach dem Standard rezept herstellte. Zur Vermeidung solcher fachschädigenden Vorkommnisse ergibt sich dk zwingende Notwendigkeit für den Bar tender, die Drinks jederzeit nur nach dem Original-Rezept herzustellen und jede Abweichung zu unterlassen. Eigene

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