1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer
Man sieht also, daß die Tavernen damals von den Kolo nisten recht ausgiebig in Anspruch genominen worden sein müssen und daß die Gesetzgebung unsere Ur-Urgroßväter- sowie unsere Berufsvorfahren auch schon recht liebevoll mit Vorschriften und Strafen bedachte. Daraus geht hervor, daß die Tavernen eine recht große Rolle in der damaligen Zeit spielten, das kommt auch am Kopfe des Gesetzblattes zum Ausdruck, wo es heißt: „Daß die Tavernen und Hou.ses of common Entertainments wich tige und notwendige Einrichtungen sind und es daher angezeigt ist, für den Verkehr in diesen Vorschriften und Gesetze zu erlassen." Wo wäre also die Kolonisierung der Neuen Welt geblie= ben, wenn nicht die ersten Siedler auch Alkohol zur Ver fügung gehabt und durch diesen die Zähigkeit und die Hoff nung bis zur Erreichung des gesteckten Zieles wachgehalten hätten? Die Kolonisierung wäre sicherlich nicht in dem Maße fortgeschritten und auch nicht der Wagemut auf gebracht worden, der allein im Stande war, eine solche Aufgabe zu lösen. Daß es einem oder dem anderen manch mal vielleicht nicht gut bekommen ist, wenn er etwas zu tief in den Becher sah, will weiter nichts bedeuten, denn jedes Übermaß im Genießen schadet, nicht allein beim Alkohol. Unbestreitbar ist, daß der Alkohol dor^, wo er mit Mäßigkeit genossen wird, auch seine wohl tuende Wirkung besitzt, und schon diese Eigenschaft macht ihn zu einem Faktor, mit dem gerechnet werden muß. Diese Betrachtungen über den Alkohol sind nötig, um zu erkennen, mit welchen Schwierigkeiten man zu rechnen hat, wenn man ein unbeeinflußtes Bild von der Urge schichte der Bar zeichnen will. Es ist nicht zu yerniei- dcn, daß dabei auch scheinbar nicht zur Sache Gehörendes erwähnt wird; da es aber nicht minder interessant ist und
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