1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer

Amerika wie auch in England üblich, daß sich nicht nur allein die Tavernen oder, wie diese in England bezeichnet werden, die „Public houses" mit dem Verkauf von Wein, Bier und Spirituosen befaßten. Diese Artikel konnte man auch in Lebensmittelgeschäften usw. kaufen, genau so wie dies ja auch heute noch der Fall ist. Aber nur die Ta vernen und Public houses hatten und haben die Berech tigung, diese Getränke im Kleinverkauf zu vertreiben. An den Schildern der Public houses in England in Amerika ist ja durch die Prohibition eine .ganz andere Sachlage geschaffen worden — findet man auch heute noch diese gesetzliche Bestimmung an.geführt, die besagt: „Licensed for the sale of Wine, Beer and Spirits to be consumed on the premisses" (Berechtigt zum Verkauf von Wein, Bier und Spirituosen zum Verzehr an Ort und Stelle). Die Gewohnheit und diese Gesetzesvorschrift machte es in Amerika notwendig, daß man zum „Verzehr an Ort und Stelle" einen eigenen Trinkraum einrichtete, der da mals natürlich, infolge der rauhen Umgan.gsformen der Siedler und dem oftmals recht stürmischen Verlangen nach anregenden Getränken, entsprechend eingerichtet sein mußte. Irgendwelche Bequemlichkeiten, wie sie uns in der heutigen Bar bekannt sind, gab es nicht. Ein großer schlichter Schrank, in dem die Flaschen und andere Waren verwahrt wurden, davor ein einfacher Tisch, auf dem die Gläser und sonstiges Material standen, und um das Ganze herum eine bis zur Brusthöhe reichende, gitter artige Schranke, die auf englisch Bar genannt wird, von der der Trinkraum seinen Namen erhalten hat. Diese Schranke trennte das einfache Büfett vom Gästeraum der „Pariour" bezeichnet wurde, was soviel wie Sprechraum bedeutet. Man könnte diesen Raum auch als „.Unterhal tungsraum" bezeichnen und daraus den Schluß ziehen, daß die Bezeichnung „Entertainment" (Unterhaltung) in den ,,FIouses of common Entertainment" darauf zurückzu-

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