1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer

schreibt: „Ein g-ewöhniicher Bürger in Virginia steht morgens um 6 Uhr auf und trinkt seinen „Julep", den er aus Rum, Wasser und Zucker sehr stark zubereitet." In den „Letters from the south and west" (1816) schreibt Arthur Singleton. ,,Das erste, was ein Virginianer morgens zu sich nimmt, ist ein „Silver Goblet (Silberbecher) voll Mint-Julep" und J. K. P a u 1 d i n g erwähnt in seinem Buche „John Bull in America" (1825) folgendes: „So groß ist die Be gierde nach Mint-Julep, daß in Virginia niemand eine Farm, auch wenn sie noch so billig wäre, kaufen will, wenn es nicht sicher ist, daß der Boden auch erträgnis« reiche (Pfefferminz-) Ernten verspricht." Da die hier aufgezählten Getränkearten durch Mischen entstanden sind, muß daraus der Schluß gezogen werden, daß die Liebhaberei der Amerikaner für „Mixed Drinks schon ebenso alt ist, wie die Kolonisierung der Neuen Welt. Diese Liebhaberei führte dazu, daß je zahlreicher die Arten von Spirituosen wurden die sich Eingang ün die Bar verschafften — auch die' Zahl der daraus entstandenen Mischungen mit jedem Tag zunahm. Der amerikanische Schriftsteller, Washington Ir ving, der in den Jahren 1783—1859 lebte und der allge- gemein als der erste Schriftsteller von Bedeutung in Ame rika angesehen wird, veröffentlichte unter dem Pseudo- donym „Diedrich Knickebooker" eine „History of New York", in der eine recht nette und aufschlußreiche Stelle über „Mixed Drinks" enthalten ist, die hier wieder gegeben sei: „Die Susquesahanocks (ein Indianerstamm) sind Menschen von riesenhaftem Wuchs, fremdartig in Größe, Sitten und Trachten. Ertönt ihre Stimme, so klingt es wie das Ge heul aus tiefem Keller. Ihre Tabakspfeifen waren Yard lang und deren Kopf in Form eines Vogels, eines Bären oder anderen Tieres geschnitzt, groß g'enu'g, um damit den Schädel eines Pferdes einschlagen zu können.

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