1934 Rund um die Bar Ein Lehrbuch für Bartender und Mixer
Unter den Herausgebern von Rezeptbiichern befinden sicli Köche, Kaffeeköche, Konditoren und eine ganze Anzahl Laien, die das Barfach nur dem Namen nach kennen. Der Fachmann bezeichnet die aus solchen Quellen stammenden Schriften als Pseudo- oder Pfuscherliteratur, und soweit sie nicht Plagiate der wenigen, fachlich einwandfreien Re zeptsammlungen darstellen, kann der Inhalt solcher Er= seheinungen nur als irreführend und falsch hingestellt werden. Aber auch in der Gegenwart befassen sich zahlreiche Artikel in der Tages- und Fachpresse sowie von Ama teuren veranstaltete Cocktail-Preiskonkurrenzen mit der Massenfabrikation von Getränkerezeplen und haben es erreicht, daß über das Wesen des Bartenderberufs recht eigenartige, verschwommene Anschauungen im Publikum bestehen. So bescheiden, wie vor 40 Jahren die Bar selbst war, so selten waren die gelernten Fachleute, die die Kunst des Getränkemischens verstanden bzw. ausübten. Die weni gen Bartender der damaligen Zeit waren großenteils Deutsche, die den Beruf in Amerika praktisch erlernten und später in Europa in den vorhandenen Bars lohnende Beschäftigung fanden. Einige dieser Vertreter amerikanischer Schule, die das Un heil herankommen sahen, das durch die Verbreitung der erwähnten stümperhaften „Fachliteratur" eintreten müsse, entschlossen sich im Jahre 1909 zur Gründung einer Fach organisation, die unter dem Namen „Internationale Bar keeper-Union" (IBU.) auch heute noch besteht und seit ihrer Gründung sich mit der Aufgabe befaßt, den Bar tenderberuf von unberufenen Elementen frei zu halten, das soziale Niveau ihrer Mitglieder zu festigen, den Berufs stand emporzutragen und erzieherisch und fortbildend zu wirken.
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